Was kostet eine neue Yacht?
Die bestimmt am häufigsten in Kundengesprächen gestellte Frage lautet "Was kostet so eine Yacht?". Die ebenso korrekte wie auch unbefriedigende Antwort wäre nun "Es kommt ganz darauf an".
Etwas genauer wollen Sie es nun doch wissen, und daher plaudern wir ein wenig aus dem Nähkästchen. Was passiert mit Ihrem Geld, wenn Sie damit zu einer Werft gehen und eine Yacht bestellen? Und wir werden den typischen Serienbau mit dem Bau einer ganz individuellen Yacht vergleichen. Sie werden überrascht sein. Natürlich sind das hier nur Durchschnittswerte und jede Werft arbeitet nach anderen Verfahren und hat andere Kostenstrukturen. Aber das Prinzip ist überall vergleichbar, auch wenn sich die Prozente ein wenig verschieben werden.
Wir kaufen eine Serienyacht
In unserem Beispielszenario verfügen Sie über ein Budget von 1 Mio. Euro. Diesen Koffer voller Geld möchten Sie nun in eine schöne Yacht investieren. Glückwunsch, das war schonmal die richtige Entscheidung.
Zuerst gehen Sie mit Ihrem Koffer zu einer typischen Serienwerft. Sie werden üblicherweise einen Vertriebspartner kontaktieren. Oder falls Sie die Werft direkt anschreiben, wird Ihre Anfrage an den zuständigen Vertriebspartner weitergeleitet. Der Händler zeigt Ihnen das Boot, bespricht mit Ihnen die Ausstattung und schließt am Ende den Vertrag ab. Sie kaufen also nicht von der Werft, sondern vom Händler. Das läßt er sich gut bezahlen, von Ihrem Budget bleiben gleich mal 200.000 Euro beim Händler liegen.
Im Kaufvertrag sitzt auch das Finanzamt mit am Tisch und hält die Hand auf. Mit satten 160.000 Euro Mehrwertsteuer macht sich der nette Finanzbeamte von dannen, nicht ohne vorher ein wenig kritisch auf den Koffer voller Geld zu schielen.
Sie hingegen gucken ein wenig skeptisch, denn der Koffer wird zunehmend leichter, obwohl die Yacht bislang nur auf dem Papier existiert. Wortgewandt nimmt Ihnen der Händler auch das restliche Geld ab und erzählt so etwas wie "... ist in guten Händen".
Bald darauf liegt Ihr Geldstapel im schicken Konferenzraum der Werft und rund um den Tisch sitzen die Abteilungsleiter und reden alle durcheinander auf den Werftchef ein.
Der Marketingchef schnappt sich schnell 40.000 Euro und meint "Mon dieu, wir haben ein paar Messen zu bezahlen und die vielen Anzeigen in den Magazinen gibt es auch nicht umsonst".
Der Verwaltungschef schnappt nach Luft. "Glaubst du vielleicht, dieses neue Bürogebäude ist umsonst? Oder die Produktionshallen mit den ganzen Maschinen?" und verläßt den Raum mit 100.000 Euro für Betriebskosten.
Der Einkaufsleiter zählt für sich 150.000 Euro ab. Davon wird er die Ausrüstung der Yacht kaufen: Motoren, Rigg, Winschen und 1000 andere Sachen. Er zwinkert dem Werftchef zu "Natürlich brauchen wir nicht soviel Geld, wir kaufen zu Werftpreisen ein und stellen dem Kunden die Listenpreise in Rechnung.
Der Produktionsleiter guckt zusammen mit dem Werftchef auf den erheblich geschrumpften Geldstapel. "Soll ich davon jetzt das Boot bauen? Mal schauen, was sich machen läßt" und verläßt mit 300.000 Euro den Raum.
Seufzend nimmt sich der Werftchef die restlichen 50.000 Euro an sich. Ein wenig mehr hätte er schon erwartet.
Zugegeben, das ist jetzt ein wenig provokativ formuliert, aber letztendlich ist es Ihr Geld, dass eine Werft am Laufen hält und alle Ausgaben deckt. Sicherlich bekommen Sie von einer großen Werft einen tollen Service und sitzen in einem schicken Konferenzraum und eine hübsche Sekretärin serviert einen Cappuccino. Aber immer daran denken: alles wird von Ihrem Geld bezahlt.
Nur ein kleiner Teil Ihres Budgets steht für den Bau der Yacht zur Verfügung. Als Diagramm sieht das dann so aus:
Wir lassen uns eine Individualyacht bauen
Der Traum eines jeden Seglers auf Langfahrt ist natürlich eine Yacht, die ganz nach seinen Wünschen gebaut wurde - am besten noch aus Aluminium. Leider wird dieser Wunsch oft mit den Eigenschaften "unbezahlbar" oder "unendlich teuer" in Verbindung gebracht. Genau das wollten wir ändern.
Der Yachtbau ist eine sehr traditionelle Branche, Innovationen werden oft als bedrohlich empfunden. Wir hingegen sehen es als Chance. Also haben wir die Bauprozesse gründlich analysiert und ausgemistet. Alles, was nicht dem eigentlichen Zweck dient, wurde entsorgt. Unser Ziel war es, einen möglichst großen Anteil Ihres Budgets in den Bau Ihrer Yacht fließen zu lassen. Die obige Analyse zeigt ja deutlich, dass hier sehr viel Luft ist.
Das fängt damit an, dass wir nicht eine teure Vertriebsstruktur über Fachhändler aufbauen, sondern nur direkt an den Eigner verkaufen. Wir arbeiten auch nicht mit großen Werften, die immer einen hohen Betriebskostenanteil in ihrer Preiskalkulation haben müssen. Wir suchen uns spezialisierte Familienbetriebe als Partner, die eine sehr hohe Qualität bieten, aber eben keinen Overhead an Kosten mit sich herumschleppen. Da wird die Buchhaltung abends am Küchentisch erledigt und die Homepage wurde seit 10 Jahren nicht upgedatet. Wunderbar, der ideale Partner für so ein Projekt. Da fließt kein Geld in Marketing oder Verwaltung.
Gleichzeitig profitiert der Kunde in vollem Umfang von unseren günstigen Einkaufspreisen als Werft. Die Kosten berechnen wir ohne Aufschlag an den Kunden weiter. Bei einem üblichen Yachtprojekt kann so schnell ein hoher fünfstelliger Betrag zusammenkommen.
Diese Einsparungen decken meist unsere Kosten für das Projektmanagement vollständig ab. Die Leistungen haben wir an anderer Stelle schon detailliert beschrieben (Link). Wir kümmern uns um sämtliche Details vor Ort und liefern Ihnen die Yacht schlüsselfertig an den Steg - ganz wie bei einer großen Werft, nur eben ohne unnötige Kosten.
Dadurch fließt ein viel größerer Anteil Ihres Budget direkt in die Technik Ihrer Yacht. Als Diagramm sieht das dann so aus:
Und was ist mit der Mehrwertsteuer?
Aufmerksamen Lesern ist aufgefallen, dass wir die Mehrwertsteuer unterschlagen haben. Aus gutem Grund. Während typische GFK-Serienyachten meist von Privatpersonen gekauft werden (falls sie nicht als Charterboote Verwendung finden) und damit der Mehrwertsteuer unterliegen, so zeigt sich bei individuellen Aluminiumyachten ein gänzlich anderes Bild.
Die Kunden und zukünftigen Eigner haben meist spezielle Pläne für Ihre Yacht, die weit über Urlaubstörns hinausgehen. Einige verwenden sie als schwimmendes Büro, andere für Expeditionen oder für die Meeres- und Klimaforschung. Die Yachten werden deshalb über eine GmbH gekauft und die Mehrwertsteuer ist nur ein durchlaufender Posten. Ob das im Einzelfall möglich ist, entscheidet letztendlich der nette Finanzbeamte. Aber da wir das nun schon öfters durchgespielt haben und sich die Konzepte in mehreren Betriebsprüfungen bewährt haben, trauen wir uns eine realistische Einschätzung der Machbarkeit durchaus zu.
Aber was kostet es nun?
Mit diesem Konzept können wir nun eine ganz individuelle Aluminiumyacht etwa zu den Kosten einer üblichen "Premium-Serienyacht" bauen. Das sind hochwertige GFK-Yachten von Werften wie Hallberg-Rassy, Swan, Contest, Discovery und anderen.
Als (sehr) grobe Richtlinie kann man von einem Netto-Budget ab 750.000 EUR für 40-45 Fuss und ab 1,3 Mio. EUR für 50-55 Fuss ausgehen - immer segelfertig ausgerüstet. Lange Optionslisten gibt es bei uns nicht. Aber natürlich können die Preise sehr stark variieren, wenn individuelle Ausstattungswünsche wie Carbonmast, elektrische Winschen und Furler, elektrische Davits, etc. berücksichtigt werden. Die Möglichkeiten sind hier endlos, daher sind alle Angaben vorbehaltlich einer detaillierten Preiskalkulation.
Stand 2023 muss man noch ergänzen, dass es nun seit 2 Jahren hohe Preissteigerungen gibt und Material oft knapp ist. Eine seriöse Kalkulation, die sich ja über die Bauzeit von 1-2 Jahren erstrecken müßte, ist so kaum möglich. Mit dieser Unsicherheit werden die Eigner leben müssen, zumindest bis es sich wieder normalisiert hat.
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